Karl Landsteiner Gesellschaft

Institut für Neurorehabilitation und Raumfahrt-Neurologie

Leitung
  • Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Eugen Trinka
Stellvertretung
  • OA Dr. Alexander Kunz
Arbeit am Institut

Das Institut beschäftigt sich mit der Hirnfunktionsdiagnostik von PatientInnen mit schweren chronischen Hirnschädigungen, deren Bewusstseinszustand (z.B. Apallisches Syndrom, Minimally Conscious State, Locked-In-Syndrom, Locked-In-Plus-Syndrom) klinisch-neurologisch nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Für diese PatientInnen sollen in der Funktionellen Magnetresonanztomographie und in der EEG-basierten Elektrophysiologie Paradigmen entwickelt und standardisiert werden, womit ein eindeutiger Bewusstseinsnachweis möglich ist. Dieser Nachweis ist wesentlich für die Einleitung entsprechender Rehabilitationsmaßnahmen bei diesen PatientInnen.

Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Entwicklung von Stimulationsmethoden in der Neurorehabilitation, die durch neuronale Modulation auf synaptischer Ebene Rehabilitationsprozesse fördern und effektiver machen können. Dabei werden vor allem elektrische, magnetische und rhythmische Stimulationen des zentralen Nervensystems sowie elektrische, magnetische und vibrotaktile Stimulation des peripheren Nervensystems untersucht und deren Potential zur Förderung der Neuroplastizität. Derzeit werden in einer vom Forschungsförderungsfonds der Paracelsus Universität Salzburg (PMU-FFF) geförderten Studie mit afferenter elektrischer Stimulation durch einen speziellen Elektrohandschuh neuromodulatorische Effekte bei Schlaganfall-PatientInnen in der Neurorehabilitation untersucht. In diesem Schwerpunkt wird derzeit auch das neuromodulatorische Potential von Rhythmusstimulation auf den motorischen Kortex an gesunden Probanden mit der Paired-Pulse Technik in der Transkraniellen Magnetstimulation hinsichtlich einer Veränderung der motorkortikalen Exzitabilität erforscht.

Weiterhin ist die Neurorehabilitation nach Querschnittslähmung ein besonderes Anliegen unserer Arbeitsgruppe und somit auch einer unserer Forschungsschwerpunkte. Unsere Arbeitsgruppe ist Mitglied des Spinal Cord Injury and Tissue Regeneration Center Salzburg (SCI-TReCS) und mit zahlreichen Studien in diesem Zentrum aktiv.

Darüber hinaus arbeitet die Arbeitsgruppe an einem von der Österreichischen Nationalbank geförderten Forschungsprojekt über die Auswirkungen von krankheitsbedingter längerer Bettlägerigkeit und Immobilität auf den menschlichen Organismus, welche unter dem Namen „Bedrest-Syndrom“ bekannt und in vielen Bereichen noch nicht im Detail erforscht sind.

Der Arbeitsgruppe steht ein Siemens Magnetom TIM TRIO (Upgade auf Magnetom PRISMA Herbst 2017) mit einer Feldstärke von 3 Tesla und einer Gradientenstärke und Slew Rate von 45 mT/m bzw. 200 mT/m/ms zur Verfügung. An Spulen sind vorhanden eine 8-, 12- und 32-Kanal Kopfspule, eine Ganzkörperspule, eine Wirbelsäulenspule, zwei Oberflächenspulen, eine Karotisspule für Plaque-Imaging sowie eine Phosphorspektroskopie-Spule (Gehirn, Muskel).

An MR-Routinebildgebung wird das komplette Spektrum der morphologischen MR-Bildgebung (alle anatomischen Regionen, alle MRA-Modalitäten – TOF-MRA, KM-MRA, PC-MRA, nativ und mit Kontrastmittel) durchgeführt. An MR-Spezialbildgebung wird MR-Perfusion (PWI) für die Untersuchung der Gewebsdurchblutung, MR-Diffusion (DWI), Diffusion-Tensor-Imaging (DTI), Suszeptibilitätsgewichtetes MRT (SWI), MR-Spektroskopie (Single Voxel-Spektroskopie, Chemical Shift-Imaging, Phosphorspektroskopie von Gehirn und Muskel) sowie Funktionelle MRT auf Basis des sogenannten Blood-Oxygenation-Level-Dependant (BOLD)-Effektes durchgeführt. Die Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) wird in Zusammenarbeit mit dem Center for Cognitive Neuroscience der Paris-Lodron-Universität angewendet, wobei neurokognitive, motorische und sensible Paradigmen eingesetzt werden. Spezielle Sequenztechniken, die am Neuroscience MR zur Anwendung kommen, sind Magnetisation Transfer Imaging (MTI), MR-Diffusion-Kurtosis-Imaging zur Gewebsklassifikation (v.a. von Tumorgewebe) sowie das T1r-Imaging für die orthopädische Bildgebung. Im Rahmen von Forschungsprojekten werden auch spezielle Sequenzprotokolle entwickelt.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
  • Universitätsklinik für Neurologie, Christian-Doppler-Klinik, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Vorstand Univ.-Prof. Mag. Dr. Eugen Trinka
  • Neuroscience Institut Salzburg, Christian-Doppler-Klinik, Ärztliche Leitung Ao. Univ.-Prof. Dr. DI Stefan Golaszewski, Leitung Neuropsychologie Dr. Martin Kronbichler
  • Wachkoma-Station der Albert Schweitzer-Klinik Graz, Leitung Prim. Dr. Gerald Pichler
  • Otto Loewi Research Center, Institut für Physiologie, Medizinische Universität Graz, PD Dr. Monica Christova, Univ.-Prof. Dr. DI Eugen Gallasch
  • Tappeiner Hospital, Meran, Italien, geschäftsf. Primar Asc. Prof. Dr. Raffaele Nardone
  • Technische Universität (TU) Wien, Univ.-Prof. DI Dr. rer. nat. Dr. sc. med. Dr. techn. Frank Rattay
  • Landesklinikum Hochzirl, Abteilung Neurologie, Leitung Prim. Univ.-Prof. Dr. Leopold Saltuari
  • Spinal Cord Injury and Tissue Regeneration Center Salzburg (SCI-TReCs)
  • Center for Cognitive Neuroscience der Paris-Lodron-Universität Salzburg
  • Universitätsklinik für Radiologie, Innsbruck, Univ.-Doz. Dr. DI Wolfgang Recheis, Dr. Christian Siedentopf
  • Adeli Center, Piestany, Slowakei